Projekt: Schule ohne Rassismus

Corona-Lockdown-Homeschooling – Diese Situation ist besonders eintönig im Fach Musik. Umso größer war unsere Freude, als wir in der Klasse 7a den Rapper Matondo für einen mehrwöchigen Rap Workshop gewinnen konnten. Online schaltete er sich Mitte März zu und brachte eine Menge frischen Wind in unser digitales Klassenzimmer.

Matondo, ein 27-jähriger Rapper aus Berlin – längst hatten ihn einige Schüler gegoogelt und waren über kriminelle Episoden in seiner Jugend gestolpert. Ebenso ehrlich wie geduldig erzählte Matondo aus seinem aufregenden Leben:

Der Sport habe ihn gerettet. Auf einem Fußballinternat in Erfurt lernte er, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Beleidigungen und Reizbarkeit gehörten schnell der Vergangenheit an. Eine Ausbildung zum Erzieher folgte. Obwohl ihm dieser Beruf Spaß machte, merkte er schnell, dass er musikalisch viel zu sagen hat und er begann, sich als Rapper, Musikdozent und Theaterschauspieler selbstständig zu machen: Mit Erfolg!

Er verrät uns, dass ihm dabei immer ein Anliegen war, anderen jungen Menschen etwas mitzugeben und ihnen zu helfen, nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Dementsprechend gründete er vor eineinhalb Jahren auch seine Firma „Alles für die Jugend“. Sie soll ein Zufluchtsort für Jugendliche sein, wobei er auch aktiv zu diesen geht und Workshops an Schulen anbietet. Mit großem Interesse verfolgten wir diesen besonderen Werdegang.

Mit einem außergewöhnlichen Spiel, sorgte er dafür, dass auch er uns besser kennenlernen konnte: Jeder erzählt möglichst überzeugend vier Sachen über sich, von denen eine gelogen ist. Die Klasse muss dann raten, welche. Überrascht stellten wir fest, wie viel Neues es auch für uns dabei zu erfahren gab.

In der nächsten Woche stiegen wir schließlich richtig in unser Thema ein: Gesammelt wurde sämtliches Vorwissen der Schüler zum Thema RAP, welches schon recht beeindruckend war.

Die Entstehungsgeschichte des Rap und Rap Battles mit sportlichem Charakter spielten dabei ebenso eine Rolle wie Masters of Ceremonies, die eine Message verbreiten wollen.

Videos und Bilder von Blockpartys in der Bronx machten diese besondere Form der Musikgeschichte überaus spannend und anschaulich.

Durchaus kritisch wurde festgestellt, dass Frauen lange Zeit einen schlechten Stand hatten, in manchen Rap Texten sogar abgewertet wurden und erst allmählich mehr und mehr weibliche MCs die Bühnen erobern.

Schließlich überreichte Matondo feierlich das Zepter des MC den Schülern der Klasse 7a und zu einem Beat ging es los mit den ersten eigenen Lines:

Rein in die Disco, raus auf die Street,

Egal, wo ich bin, ich rappe zum Beat,

Wir sind MCs und das sind die Lines,

Karlsruher bringen die heftigsten Rhymes.

Es waren sehr abwechslungsreiche Stunden, wir konnten eine Menge lernen und hatten jede Menge Spaß. Danke Matondo!

Zurück bleibt eigentlich nur der Wunsch, diesen Workshop noch einmal live zu erleben. Vielleicht schon in diesem Schuljahr? Wir werden sehen, einen Besuch in Karlsruhe hat uns Matondo jedenfalls zugesichert und eins steht fest: Wir sind bereit!

Klasse 7a und Astrid Loeffler


Text: Astrid Loeffler; Bildquelle: Matondo