Am 02. Mai war es endlich so weit – wir machten uns auf den Weg nach Berlin, um das Land Baden-Württemberg bei Jugend trainiert für Olympia im Wettkampf IV Gerätturnen zu vertreten. Die Anreise verlief ohne Probleme, schon bald waren die Zimmer in der Jugendherberge bezogen und bei einem Abendspaziergang zum Potsdamer Platz wurden erste Eindrücke von der Hauptstadt gesammelt.
Unser Wettkampf stand erst am Donnerstag auf dem Programm, sodass wir den Tag nutzten, um uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten Berlins anzuschauen. Auch hier wurde natürlich bei jeder Gelegenheit getanzt und geturnt, ob zur Musik von Straßenmusikanten oder vor dem Brandenburger Tor. Abends ging es früh ins Bett, schließlich mussten wir für den Wettkampf am nächsten Tag fit sein.
Am Donnerstag gingen wir im zweiten Durchgang an die Geräte. Wir fanden uns – trotz Anreiseschwierigkeiten – rechtzeitig in der Halle ein und starteten motiviert und konzentriert in den Wettkampf. An der ersten Gerätebahn (Reck, Boden, Sprung) konnten alle ihre Leistung abrufen, ein gelungener Start. Weniger zufrieden waren wir mit dem Ergebnis der nächsten Gerätebahn (Balken, Boden, Parallelbarren), was aber nicht an unseren Leistungen lag, sondern an den sehr strengen Wertungen, die leider auch nicht nachvollziehbar begründet werden konnten. Danach ging es weiter mit einer unserer Paradedisziplinen, dem Synchronturnen. Und auch heute zeigten wir – nach kurzzeitiger Verunsicherung beim Einturnen – nahezu perfekte Leistungen. Sichtlich nervös wechselten wir im Anschluss zum Staffellauf, schließlich gab es hier bei den Wettkämpfen zuvor immer Probleme beim Wechseln. Doch heute war davon nichts zu spüren, mit 40,64 Sekunden liefen wir eine gute Zeit. Anschließend musste sich unser Team noch beim Weitsprung und beim Klettern beweisen, was bis auf kleinere Fehler auch gelang. Hervorzuheben ist hier Nico, der mit 8,11 beim beidbeinigen Dreisprung allen „davonsprang“ und den Tagesrekord aufstellte.
Zufrieden und auf Platz 1 beendeten wir den Wettkampf, doch wir wussten, dass es noch lange nicht „aufatmen“ hieß, da die stärksten Gegner erst im dritten Durchgang starteten. Gespannt verfolgten wir die Konkurrenz, glichen nach jedem Wechsel Zwischenstände ab und fieberten bis zum letzten Gerät mit. Hier fiel dann auch die Entscheidung, mit 0,05 Punkten zogen Brandenburg und NRW am letzten Gerät an uns vorbei. Für das OHG bedeutete das einen tollen dritten Platz in einem starken und dieses Jahr wieder vollständigen Teilnehmerfeld, das ganz dicht zusammen lag. Dennoch war die Enttäuschung über den knapp verpassten Sieg im ersten Moment zu spüren. Doch nach und nach zeigte sich dann auch die Freude über den Treppchenplatz und spätestens mit dem Breakdance-Workshop beim Landesempfang am Abend war die Enttäuschung vergessen.
Am Freitag konnten unsere Turnerinnen und Turner ihr sportliches Geschick dann noch einmal in einem neuen Umfeld unter Beweis stellen – beim Laserparcours im Spionagemuseum. Außerdem konnten wir hier Wanzen finden, Lügendetektortests durchführen und viel Neues zum Thema Spionage lernen. Abends stand dann ein weiteres Highlight auf dem Programm, die Abschlussfeier in der Max-Schmeling-Halle. Hier wurden noch einmal die besten drei Mannschaften in jeder Sportart vor einer tollen Kulisse geehrt, zwischendurch gab es ein kurzweiliges Programm. Die Party danach durfte natürlich nicht fehlen.
Müde, aber sehr stolz und zufrieden mit der gezeigten Leistung machten wir uns dann am Samstag wieder auf den Heimweg. Herzlichen Glückwunsch an Alexandra Kobitskaya, Nico Baur, Fabian Kiefhaber, Melina Buchfink, Lene Keibel und Lyn Elmer!
Danke auch an Bärbl Kempf, die uns nicht nur nach Berlin begleitete, sondern auch bei der Vorbereitung viele Stunden in der Turnhalle verbrachte und das Training unterstützte.
Text und Bilder: A. Keller